Nachdem ich im letzten Beitrag über meine Masterarbeit berichtet habe, folgt heute der vermutlich letzte Eintrag zu meinem Fernstudium an der FernUniversität Hagen – diesmal geht es um die Anerkennung der Praktika.
Tatsächlich war das noch der letzte offene Punkt, der zwischen mir und dem Abschluss stand.
Ein Brief mit Folgen
Im Sommersemester 2025 bekam ich ein Schreiben von der FernUni, das mich ein wenig unter Zeitdruck setzte.
Darin stand, dass meine Prüfungsordnung zum Ende des Semesters ausläuft.
Sollte ich bis dahin das Fachpraktikum nicht absolviert haben oder nicht anerkennen lassen, wäre später nur noch eine Anerkennung nach der neuen Prüfungsordnung möglich – mit anderen Anforderungen und teilweise veränderten Inhalten.
Das war also das Signal: Jetzt muss etwas passieren.
Da ich schon seit Jahren beruflich als Softwareentwickler tätig bin, lag der Gedanke nahe, meine bisherigen Projekte und Tätigkeiten anerkennen zu lassen. Glücklicherweise bietet die FernUni genau dafür einen offiziellen Weg an – sofern man die erforderliche Praxiserfahrung nachweisen kann.
Anforderungen und Vorbereitung
Für die Anerkennung musste ich zwei Dinge belegen:
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900 Stunden Projektarbeit für das Betriebspraktikum
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300 Stunden fachbezogene Arbeit für das Fachpraktikum
Klingt zunächst viel – aber über mehrere Jahre Berufserfahrung hinweg kommt man natürlich auf deutlich mehr.
Die eigentliche Herausforderung bestand darin, passende Projekte auszuwählen und diese detailliert zu dokumentieren.
Ganz so einfach war das nicht, denn im Berufsalltag besteht vieles aus kleineren Aufgaben, Abstimmungen, Bugfixes oder Weiterentwicklungen. Ich wollte aber Projekte auswählen, die einen klaren fachlichen Zusammenhang haben und den Charakter eines echten Praktikums abbilden.
Erstellung der Berichte
Nach der Vorlage der FernUni habe ich dann zwei eigenständige Berichte erstellt:
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Für das Betriebspraktikum: vier größere Projekte, jeweils mit Beschreibung von fachlicher Anforderung, Konzept, Umsetzung und technologischem Umfeld.
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Für das Fachpraktikum: ein einzelnes Projekt, dafür etwas ausführlicher und tiefgehender dokumentiert.
Ich habe mich bewusst gegen Diagramme oder Prozessskizzen entschieden und den Schwerpunkt auf den textlichen Teil gelegt – also auf die Beschreibung meiner praktischen Arbeit, den fachlichen Hintergrund und die genutzten Technologien.
Danach brauchte ich noch zwei formale Bestätigungen meines Arbeitgebers, die den jeweiligen Zeitraum und die Tätigkeiten belegen. Das war glücklicherweise schnell erledigt.
Antrag und Bearbeitung
Anschließend habe ich alles – also die Berichte, die Arbeitgeberbestätigungen und den formellen Antrag auf Anerkennung – per E-Mail an das Prüfungsamt geschickt.
Und ich muss sagen: Die Bearbeitung lief erstaunlich unkompliziert.
Die Eingangsbestätigung kam sehr schnell, und das Prüfungsamt hat die Unterlagen freundlich und professionell geprüft.
Ein paar Wochen später, ich glaube das war irgendwann im Laufe dieser Woche, kam dann die ersehnte Nachricht:
Beide Praktika wurden anerkannt! 🎉
Damit ist es offiziell: Mein Masterstudium ist vollständig abgeschlossen.
Der letzte Schritt – die Urkunde
Der letzte Schritt besteht jetzt nur noch darin, den Antrag auf Ausstellung der Masterurkunde zu stellen.
Das werde ich in den nächsten Tagen machen – und dann darf ich mich endlich ganz offiziell
Master of Science in Praktischer Informatik nennen.
Es fühlt sich ein bisschen surreal an, wenn man bedenkt, dass ich dieses Studium 2015 begonnen habe, zwischendurch mehrere Male pausiert habe, und nun – fast zehn Jahre später – wirklich am Ziel bin.
Fazit
Was mir an diesem letzten Schritt besonders gefallen hat: Die FernUni macht es berufstätigen Studierenden wirklich möglich, ihre praktische Erfahrung sinnvoll einzubringen.
Man muss natürlich sorgfältig dokumentieren und die Inhalte nachvollziehbar darstellen, aber insgesamt ist das Verfahren sehr fair und gut durchdacht.
Für mich war die Anerkennung der Praktika ein würdiger Abschluss eines langen, spannenden und manchmal auch anstrengenden Weges.
Jetzt freue ich mich einfach, dieses Kapitel endgültig abschließen zu können – und vielleicht irgendwann mit etwas Abstand noch einmal auf das gesamte Fernstudium zurückzublicken.

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